Bijlmermeer
Schlagwörter: Beteiligung, Revitalisierung, Sanierung
Projektbeschreibung
Im Jahr 1975 wurde die Großwohnsiedlung Bijlmermeer, die „Stadt der Zukunft“ mit Hochhäusern und umgeben von weitläufigen Parks, realisiert. Kurz darauf kam es zu einem tiefgreifenden Strukturwandel, sodass die vergleichsweise teure Siedlung mit zunehmendem Leerstand, Kriminalität und Vandalismus zu kämpfen hatte. Dies führte zu einem überregional schlechten Ruf. Über die Jahrzehnte wurden verschiedene Rettungsversuche für die Siedlung gestartet. Mittlerweile wurde über die Hälfte des Bestandes abgerissen und durch Neubauten ersetzt.
Beitrag zur Neubauakzeptanz:
Die Umgestaltungspläne für Bijelmermeer wurden von Umfragen und Bürgerbeteiligung begleitet. Für die Pläne gab es eine hohe Akzeptanz, da die Bewohnerinnen und Bewohner die Garantie erhielten, bei Abriss in eine passende und bezahlbare Wohnung in ihrem Viertel zurückkehren zu können. Umfragen ergaben, dass sich fast die Hälfte der BewohnerInnen auf den Abriss freute. Anstelle der Hochhäuser wurden vor allem Reihenhäuser und niedrige Geschossbauten in hoher Dichte gebaut.
2013 wurde eines der letzten "wabenförmigen" Gebäudekomplexe von einem Konsortium vor dem Abriss gerettet. Die 500 darin enthaltenen Wohnungen werden einzeln zum Verkauf angeboten. Der Verkaufspreis ist vergleichsweise niedrig, der Bauträger kommt für die Renovierung der Fassade und Infrastruktur auf, die Käuferinnen und Käufer für die Sanierung der Innenräume.
Durch den Zugewinn von Lebensqualitäten, der Steigerung von Infrastrukturangeboten und die Beseitigung von Missständen, konnte ein hohes Maß an Akzeptanz für den Wohnungsneubau im Rahmen der Nachverdichtung generiert werden2.
Weitere Fotos
Weiterführende Informationen
https://oma.eu/projects/bijlmermeer-redevelopment
www.urbis.nl/de/portfolio-items/bijlmer-amsterdam/
(1) Thomas Brinkhoff: City Population, www.citypopulation.de/de/netherlands/cities/ Zahl (Stand 1.1.2018)
(2) Haars, Anne/Hellemann, Kurth/Gerben, Detlef (2002): Stadtumbau als präventive Strategie der Stadterneuerung. In: Jahrbuch Stadterneuerung, 2002.
Bildernachweise: © OMA