Seestadt Aspern
Schlagwörter: Neubau, neues Stadtviertel, Quartiersentwicklung
Projektbeschreibung
Die Seestadt Aspern wird auf einem ehemaligen Flugfeld nahe des Dorfkerns Aspern umgesetzt und ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Namensgebend ist der künstlich angelegte 5 ha große Badesee. Insgesamt entstehen auf ca. 240 ha bis 2028 Wohnraum für über 20.000 Menschen und beinah so viele Arbeitsplätze. Das Projekt soll in drei Etappen verwirklicht werden. Derzeit leben in der Seestadt ca. 10.000 Personen in vorwiegend genossenschaftlichen und kommunal geförderten Wohnungen.
Beitrag zur Neubauakzeptanz
Um eine hohe Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung der angrenzenden Stadtviertel für die stark verändernden Eingriffe des städtebaulichen Projektes zu erhalten, wurden diese bereits vor der Erstellung des Masterplans in den Entwicklungsprozess einbezogen. Bereits im März 2004 wurden im Rahmen einer "Ideensammlung mit Bürgerinnen und Bürgern" Fragebögen an rund 6.000 Haushalte im Umfeld des ehemaligen Flugfelds Aspern versandt. Sie hatten so die Möglichkeit, dem Planungsteam mitzuteilen, was getan werden sollte, damit auch die in der unmittelbaren Nachbarschaft lebende Bevölkerung Vorteile aus der städtebaulichen Entwicklung ziehen kann. Die Ergebnisse wurden in öffentlichen Veranstaltungen präsentiert und in der Folge diskutiert. Bei den Veranstaltungen wurden mehrere Personen nominiert, die die "Expertinnen und Experten vor Ort" vertreten sollten. Diese wohnten im Umfeld des Planungsgebiets und brachten ihre Erfahrungen, Ortskenntnis und Verbundenheit mit dem Raum in die weiteren Planungen ein. Durch „partizipatives Bauen“ wird durch Mitbestimmung an transparenten Wettbewerbsverfahren eine hohe bauliche Qualität geschaffen, welche gleichzeitig durch eine hohe bauliche Verdichtung gekennzeichnet ist. Eine weitere Besonderheit der Seestadt Aspern ist die Zusammensetzung der gebauten und geplanten Wohnungen. In Tradition des „Wiener Modells“, wurden zu 90 Prozent städtische Mietwohnungen mit langjährigen Bindungen realisiert, welche durch kommunale Förderung dauerhaft mietpreisgebunden angeboten werden. (2)
Weitere Fotos
Weiterführende Informationen
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/aspern-seestadt/projekt/
(1) Thomas Brinkhoff: City Population, (Stand 1.1.2019)
(2) Vgl. Förster, Menking (2017), S. 6 ff.
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